Ein Jahr nach dem Zusammenbruch der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers und der damit offen zu Tage getretenen Wirtschaftskrise ist es für viele an der Zeit, Bilanz zu ziehen: Welche Banken haben diese schwere Phase solide überstanden und welche Institute leiden noch immer unter den Folgen der Misere am Finanzmarkt?

Eine Studie beantwortet nun die Frage, wie die wichtigsten Banken in Deutschland im Vergleich abgeschnitten haben. Im Untersuchungszeitraum der vergangenen zwei Jahre liegen die Privatinstitute dabei deutlich vor den öffentlich-rechtlichen Banken. Diese mussten im Schnitt nicht nur höhere Verluste verbuchen, es hapert laut der Studie des Volkswirtschaftsprofessors Marcel Thum auch an der Kompetenz der Aufsichtsräte.

Mangelnde Erfahrung im Finanzbereich ist der Hauptkritikpunkt an der schwachen Bilanz der Kontrolleure der öffentlich-rechtlichen Banken. Zu oft geben demnach politische Gründe den Ausschlag für die Besetzung eines Chefaufseherpostens. Die bösen Folgen sind bekannt und besonders bei den Landesbanken noch immer beinahe täglich in den Medien zu bestaunen.

Erkenntnisreich ist aber auch das zweite wesentliche Ergebnis der Untersuchung: Umso höher die Vergütungen der Vorstände, desto höher fallen meist auch die Verluste aus. Damit kann eigentlich nur die Forderung einhergehen, die Topbanker in Zukunft leistungsabhängiger zu bezahlen. In einem erfolgreichen Geschäftsjahr dürfen die viel gescholtenen Boni dann auch mal höher ausfallen, im gegenteiligen Fall sollte jedoch schlechte Arbeit auch in der Führungsetage dementsprechend niedrig entlohnt werden.

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