Es war die letzte Bilanzpressekonferenz für Josef Ackermann. Denn bereits im Mai dieses Jahres endet die Zeit des Schweizers als Vorstandschef der Deutschen Bank. Abgelöst wird Ackermann von einer Doppelspitze. Der Investmentbanker Anshu Jain wird dann zusammen mit dem derzeitigen Deutschland-Chef Jürgen Fitschen das Institut führen.

Wer nun jedoch einen glanzvollen Abschied für Ackermann, der immerhin zehn Jahre das größte deutsche Geldhaus geführt hat, erwartet hatte, wurde an diesem kalten Wintertag in Frankfurt enttäuscht. Statt des ursprünglich für 2011 angepeilten Rekordgewinns von zehn Milliarden Euro konnte Ackermann nur noch ein halb so hohes Plus bekannt geben.

Und auch die Gesamtbilanz des Josef Ackermann fällt durchwachsen aus. Anfangs als negativ behaftete Symbolfigur sehr umstritten, machte er in der öffentlichen Wahrnehmung ausgerechnet in der Finanz- und Bankenkrise Boden gut, als er die Deutsche Bank aus dem schlimmsten Trubel heraushielt und Stück für Stück auf einen modernen und internationaleren Kurs brachte.

Zum Abschied servierte ihm nun das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ eine brisante Titelgeschichte mit der Überschrift „Die Zocker AG“. Hier geht es um angeblich dubiose US-Geschäfte der Bank, die womöglich Schadenersatzzahlungen in Milliardenhöhe mit sich bringen. Doch damit werden sich nun Ackermanns Nachfolger beschäftigen müssen.

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