Noch vor einem Monat waren die Pläne für einen Börsengang bei Hapag Lloyd weit fortgeschritten. Das freundliche Börsenumfeld, die sich wieder stabilisierende Konjunktur und die Erholung der Schifffahrtsmärkte signalisierten der traditionsreichen Reederei, dass die Zeiten für einen solchen Schritt derzeit äußerst günstig stehen. Doch dann kam das Erdbeben von Japan.

An den Börsen ging es kräftig bergab, das Kursniveau hat sich zwar mittlerweile weltweit wieder stabilisiert, doch die Unsicherheit an den Märkten ist zurück. Keine guten Zeiten also für Börsenpläne, auch der Gang aufs Parkett von Hapag Lloyd wurde deshalb wieder abgesagt. Doch die Folgen dieser Entscheidung sind weitreichend, denn viele Investoren verfügen in diesen Tagen über reichlich Gelder.

Viele neue Interessenten stehen nun bereit, um Anteile an Hapag Lloyd zu kaufen. Da ist zunächst der kleine Wüstenstaat Oman, welcher über einen Staatsfonds laut eigenen Angaben 15 Prozent an der Reederei übernehmen möchte. Auch ein chinesischer Logistikkonzern scheint interessiert. Doch an Hapag-Lloyd sind neben dem Touristikunternehmen Tui bereits die Stadt Hamburg, ein Unternehmer und Versicherungen beteiligt – bei so vielen Großaktionären würde ein Börsengang kaum noch Sinn machen.

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