Es geht um elf Milliarden Euro. Und um die Zukunft der Commerzbank. In dieser Woche hat das Frankfurter Finanzinstitut eine Kapitalerhöhung gestartet, die in der deutschen Bankenbranche ihresgleichen sucht. Zur besseren Einordnung dieser Zahl muss man wissen, dass die Bank zuvor an der Börse nicht einmal mit einem Marktwert von acht Milliarden Euro gehandelt wurde. Dementsprechend nervös waren alle Beteiligten und die potenziellen Investoren, doch die Sache ging gut aus.

Mit diesem Geld will die Commerzbank nun einen Großteil ihrer Schulden beim Staat zurückzahlen. Nach der Finanzkrise waren insgesamt 16 Milliarden Euro notwendig geworden, um das angeschlagene Geldhaus zu retten. Die zweitgrößte Bank des Landes war damit teilverstaatlicht, was die Kritik vieler Ökonomen hervorrief. Der jetzige Schritt dürfte also wie ein Befreiungsschlag für Konzernchef Martin Blessing wirken.

Zudem gibt es einen erfreulichen Nebeneffekt für die Vorstände der Commerzbank: Dank der Rückzahlung von mehr als 50 Prozent der Staatshilfen dürfen sie nun bald wieder mehr verdienen. Seit zwei Jahren war ihr Gehalt bei 500.000 Euro pro Person gedeckelt. In diesem Jahr sollte die Regelung sogar für alle Mitarbeiter des Konzerns gelten, denn einige hochrangige Banker überschritten die Grenze dank der Bonuszahlungen offenbar deutlich. Doch zu dieser Beschränkung wird es nun nicht mehr kommen – ob es sich also wirklich nur um einen Nebeneffekt der Kapitalerhöhung handelt?

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