Seit 1994 zeichnen ausgewählte Wirtschaftsjournalisten europaweit den „Banker des Jahres“ aus. In diesen Tagen wurde der Gewinner für das vergangene Jahr gekürt – und es war tatsächlich mal ein aktiver Geschäftsbanker. Das war in den Jahren zuvor wegen der Finanzkrise, die ja hauptsächlich eine Bankenkrise war, nicht mehr der Fall.

Für 2008 wurde mit dem luxemburgischen Premierminister Jean-Claude Juncker sogar ein Politiker geehrt, ein Jahr zuvor ging die Auszeichnung an den Notenbaker Jean-Claude Trichet, Präsident der Europäischen Zentralbank. Doch nun konnte der Preis in der deutschen Bankenhauptstadt Frankfurt am Main bleiben.

Dort wurde in dieser Woche der Vorstandschef der Deutschen Bank gewählt. Josef Ackermann habe seine Bank auf einen guten Kurs gebracht und vor allem international wettbewerbsfähiger gemacht, lautet die Begründung für die Wahl des Schweizers Managers. Doch ob ihm diese Ehre wirklich gefallen mag?

Denn wie so oft bei solchen Auszeichnungen finden sich auch Namen in der Historie, die einen solchen Titel im Nachhinein nicht unbedingt verdient hätten. In diesem Fall ging die Ehrung für „herausragende Leistungen“ von Persönlichkeiten der europäischen Bankenwelt auch schon an die Chefs von ABN Amro und der Royal Bank of Scotland – zwei Institute, die dann später in der Finanzkrise trotz Auszeichnung ihrer Vorstände herausragende Probleme bekamen.

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