Tritt er nun zurück oder nicht? Der Chef des britischen Ölkonzerns BP steht nach der Katastrophe im Golf von Mexiko offenbar kurz vor dem Aus. Nach einer beispiellosen Reihe von PR-Pannen, Verharmlosungen und Täuschungen sowie einem Kursverfall der Aktie um 40 Prozent wird erwartet, dass Tony Hayward in Kürze seinen Rückzug vom Amt des BP-Vorstandvorsitzenden erklären wird.

Angeblich soll dem Manager dieser unvermeidliche Schritt noch mit einer Abfindung in zweistelliger Millionenhöhe versüßt werden. Den durch die Ölpest gefährdeten Existenzen und der zerstörten Natur hilft dieser mögliche Rücktritt allerdings nicht. Viel schlimmer noch: Obwohl die Ölquelle, welche die größte Naturkatastrophe in der Geschichte der USA ausgelöst hat, noch immer nicht endgültig und sicher versiegelt ist, plant BP schon den Beginn der nächsten Bohrungen.

Vor der Küste Libyens wollen die Briten neue Tiefseebohrungen starten. Bedenken bezüglich der Sicherheit haben die Verantwortlichen trotz des verheerenden Ausmaßes der aktuellen Katastrophe nicht. Die Profitgier scheint also weiter ungebrochen bei einem Konzern, der seine Existenzberechtigung eigentlich in den vergangenen Wochen verspielt haben müsste.

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