Von rosigen Zeiten in der Wirtschaft kann derzeit nicht die Rede sein. Börsengänge sind momentan eher rar oder finden besser gar nicht statt. Nicht so jedoch in China. Hier bahnt sich gerade der vermutlich größte Börsengang aller Zeiten an. Die chinesische Bauernbank, die Agricultural Bank of China (AgBank), plant im Juli den Sprung an die Börse – und zwar zeitgleich in Hongkong und Shanghai.

Den bisherigen Rekord beim Erlös hält mit 21,9 Milliarden Dollar ebenfalls ein chinesisches Geldhaus, die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC). Immerhin 15 Prozent seiner Anteile will die sich bislang komplett in Staatsbesitz befindliche AgBank nun in Aktien ausgeben, damit könnte das Geldhaus rund 23 Milliarden Dollar einnehmen.

Die endgültigen Ausgabepreise stehen jedoch noch nicht fest, denn auch Chinas Börse wackelt derzeit und steht so schlecht da wie seit 15 Monaten nicht mehr. Das könnte allerdings teilweise auch daran liegen, dass viele Investoren bereits Geld für den großen Börsengang einsammeln. Die AgBank setzt vor allem auf ihre mehr als 300 Millionen Kunden, wird aber von Analysten als eher schwaches Finanzinstitut mit vielen faulen Krediten angesehen.

Gegründet wurde die AgBank übrigens von Mao Zedong – dem ehemals führenden und gefürchteten Politiker Chinas in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Der „Große Vorsitzende“ war für seine Gewalt- und Schreckensherrschaft bekannt, wird aber trotzdem noch immer von vielen Chinesen verehrt. Gemischte Gefühle also in China, doch bis zum endgültigen Börsengang am 15.Juli sind ja noch ein paar Tage Zeit.

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