Gewinneinbrüche von mehr als 50 Prozent hören sich zunächst bedrohlich an. Doch in Zeiten, in denen viele Unternehmen Verluste schreiben oder sogar um ihre Existenz kämpfen müssen, sind solche Rückgänge natürlich verhältnismäßig harmlos. Und besonders dann, wenn sich die verbliebenen Gewinne noch immer in Milliardenhöhe bewegen – wie derzeit in der Ölindustrie.

Exxon Mobil, BP und Royal Dutch Shell heißen die führenden Konzerne. Auch diese spüren die Folgen der Wirtschaftskrise. Die schwächere Nachfrage nach Energie in den meisten Ländern führt zu teilweise klaren Einbußen gegenüber den empörend hohen Rekordgewinnen der vergangenen Jahre. BP-Chef Peter Voser sprach in dieser Woche gar vom stärksten Nachfragerückgang in der Branche seit 1980.

Doch das bereits wieder leicht anziehende Wirtschaftswachstum vor allem in Asien wird dazu führen, dass die Umsatz- und Gewinnzahlen der Ölriesen schon bald wieder besser aussehen dürften. Schon jetzt hat der Preis für das schwarze Gold seinen niedrigen Wert vom Anfang des Jahres deutlich hinter sich gelassen, ist aber natürlich auch noch weit vom Höchststand des Vorjahres entfernt.

Zum Glück für Betriebe und Verbraucher, denn ein solch hoher Ölpreis wie 2008 war zur Belastung aller Unternehmen und Kunden geworden. Doch so ist die kleine Misere der Ölkonzerne derzeit zugleich auch ein Hoffnungsschimmer für die Gesamtwirtschaft – bis der weltweite Energiehunger erneut ansteigt.

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