Wohl kaum eine andere Branche wurde in den vergangenen zwölf Monaten so stark durcheinander geschüttelt wie der Bankensektor. Finanzinstitute wurden in der Wirtschaftskrise weltweit geschlossen, fusioniert oder mit Milliarden an Staatsgeldern subventioniert. Als Sieger aus dieser Entwicklung geht ein Land deutlich hervor: China.

Die wichtigsten Banken der Volksrepublik befinden sich zwar im Staatsbesitz, wurden jedoch durch weitreichende Reformen gestärkt. Börsengänge gehörten genauso dazu wie die Einbeziehung strategischer Partner aus dem Ausland und Kapitalspritzen des Staates. Als Folge dieser Maßnahmen und der dynamischen Wirtschaftsentwicklung des Landes konnten die Bilanzen der chinesischen Banken deutlich ausgeweitet werden.

Eine aktuelle Studie der Boston Consulting Group belegt dies deutlich. In der Reihenfolge der größten Banken der Welt gehen die ersten drei Plätze allesamt an Institute aus dem Land der Mitte: Mit der höchsten Börsenkapitalisierung führt die Industrial and Commercial Bank of China vor der China Construction Bank und der Bank of China.

Erst dahinter tauchen in der Rangliste westliche Banken wie HSBC, JP Morgan Chase oder das spanische Finanzinstitut Santander auf. Die Deutsche Bank steht hierzulande ungefährdet weiter an erster Stelle, weltweit jedoch nur auf Platz 27. Sicher sollte man in dieser Bewertung berücksichtigen, dass Chinas Banken nicht in einem solchen Umfang an der Börse gehandelt werden wie die westlichen Wettbewerber. Doch ihre grundsätzliche Stärke könnten sie bei einer weiteren Öffnung der Märkte gewiss noch ausbauen.

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