Der Videorekorder ist seit einem Jahr kaputt und längst entsorgt. Vermisst wird er nicht, denn die Lieblingsfilme sind mittlerweile auf DVD vorhanden, viele schöne Konzerte sowieso. Und Fernsehsendungen muss auch keiner mehr „auf Video aufnehmen“, denn sie sind zum Großteil zeitversetzt in den Mediatheken der einzelnen Sender abrufbar. Zeit, sich auch von den alten Videokassetten zu trennen – aus dem digitalen Zeitalter gibt es keinen Weg zurück.

Da verwundert diese Meldung aus den USA nicht: Blockbuster, der dortige Marktführer für Videotheken, muss wegen Schulden in Milliardenhöhe Insolvenz anmelden. 5000 Filialen besitzt der Konzern weltweit, doch der Anschluss an die moderne Technik wurde weitgehend verpasst. Selbst der Verleih von DVDs und Blu-ray-Discs konnte die Verluste nicht mehr auffangen. Die Kraft des Internets ist einfach zu stark.

In Deutschland ist die Krise ebenso deutlich zu spüren, mehr als 1000 Videotheken wurden in den vergangenen Jahren bereits geschlossen. Hoffnung machen jedoch internetfähige Fernsehgeräte, die in Zukunft den Markt erobern sollen. Die dadurch mögliche Ausleihe von Filmen und Spielen per Breitband-Internet soll zumindest Teile der Branche retten. Sicher ist dabei allerdings, dass die Videotheken bald ganz aus dem Straßenbild verschwinden werden – sie verlagern sich ins heimische Wohnzimmer.

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