In der deutschen Politik häufen sich die Baustellen. Von den Rundfunkgebühren bis hin zur Wehrpflicht kommen dabei viele althergebrachte Modelle auf dem Prüfstand. Nach jahrzehntelangen Forderungen stehen hier diverse notwendige Reformen bevor. In vielen Bereichen hat das erst die Wirtschaftskrise möglich gemacht. Teilweise herrscht aber weiter Stillstand, zum Beispiel im Gesundheitssystem.

Zwar gibt es hier beinahe täglich gute und schlechte Ideen, das marode System zu verändern, doch politische Taktiker und eine riesige Lobbygruppe aus Medizin und Pharma verhindern die dringend notwendigen Einschnitte. Währenddessen explodieren die Kosten zu Lasten des Staates und der Krankenkassen – das Geld landet meist in den tiefen Taschen der Pharmakonzerne.

Nun schlagen die Krankenkassen vermehrt Alarm: Die City BKK mit rund 200.000 Mitgliedern steht vor der Pleite, andere Kassen melden existenzgefährdende Probleme, Gerüchte um eine finanzielle Schieflage des Branchenriesen DAK reißen nicht ab – ein Dominoeffekt wird befürchtet. Es besteht also dringender Handlungsbedarf. Doch die Politik zeigt sich hilflos wie ein Arzt, der eine schwere Krankheit diagnostiziert, aber kein wirksames Gegenmittel zur Hand hat.

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