Basel III: Reparaturen am fahrenden Zug

05.11.2012 – Unsicherheit beherrscht die Finanzbranche: Wird die Basel-III-Einführung um ein halbes bis ganzes Jahr verschoben? Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) pocht auf eine pünktliche Einführung zum Jahreswechsel. Dabei ist bisher kein Kreditinstitut mit den Vorbereitungen fertig. Verzögerungen, Nachbesserungen und eine andauernde Unsicherheit von Seiten der Politik machen die Vorbereitungen für die Banken laut einer Marktbeobachtung von Steria Mummert Consultingum gut 25 Prozent teurer.

Die Zeit für Banken, die neuen Anforderungen umzusetzen, wird knapp. Die Bundesregierung ist bereits vorgeprescht und hat einen Gesetzesentwurf zur Umsetzung der Regulierung in nationales Recht beschlossen. „Eine der wesentlichen Herausforderungen dürfte der sehr kurze Zeitraum zwischen den noch nicht final verbindlichen Detailregelungen und ihrem Inkrafttreten sein“, sagt Dr. Ulrich Meyer, Bereichsvorstand Banken von Steria Mummert Consulting. Bei einem Inkrafttreten zum 1. Januar 2013 bleiben den Kreditinstituten nur zwei Monate Zeit für fachliche Nacharbeiten und technische Umsetzungen. „Während Banken bereits mit der Umstellung beginnen müssen, sind noch Anpassungen wahrscheinlich. Der Zug zur Basel-III-Einführung rast weiter, während noch laufend Reparaturen durchgeführt werden“, so Meyer.

Bankenverbände fordern daher weiterhin dringend eine Verschiebung. Ob diese jedoch die erhoffte Wirkung zeigt, ist fraglich. „In der Vergangenheit haben viele Banken die zusätzliche Zeit für Regulierungsanpassungen nicht effizient genutzt“, sagt Meyer. Zudem wird eine Implementierung teurer, je länger sie dauert und je mehr Anpassungen notwendig sind. Kürzlich gab Großbritannien bekannt, die Regularien bei der nationalen Einführung aufweichen zu wollen. Daraufhin verlangte Deutsche-Bank-Chef Anshu Jain, dass endlich ein Schlussstrich unter die Debatte gezogen werden müsse.

„Banken müssen jetzt den genauen Bedarf an technischer und fachlicher Umsetzung klären und richtig priorisieren“, erklärt Meyer. Gerade im Hinblick auf die Fülle von aufsichtsrechtlichen Anforderungen – von den Anforderungen an das Risikomanagement MaRisk bis zu den Transparenzanforderungen an Over-the-Counter (OTC)-Geschäfte – ist es wichtig, Prioritäten festzulegen. Laut Meyer sollten diejenigen Anforderungen bevorzugt umgesetzt werden, die die Gesamtbanksteuerung betreffen und die damit eine weitreichende Involvierung der unterschiedlichen Fachbereiche erfordern. Wer jetzt noch abwartet, riskieret erhebliche Nachteile. Es sei besser, am fahrenden Zug arbeiten, als diesen zu verpassen.

Quelle: Steria Mummert Consulting

Autor(en): Bankmagazin

Bild: Schmuttel / pixelio.de

Valovis Bank: Große personelle Neuordnung

29.10.2012 – Mit Vertrag vom 1. Oktober 2012 hat der KarstadtQuelle Mitarbeitertrust e. V. einen Anteil von 94 Prozent am Grundkapital der VALOVIS BANK AG an die Resba Beteiligungsgesellschaft mbH und einen Anteil von sechs Prozent am Grundkapital der Bank an die Einlagensicherungs- und Treuhandgesellschaft mbH verkauft.

Die Geschäftsanteile der Resba Beteiligungsgesellschaft mbH werden vom Bundesverband deutscher Banken e. V. – Einlagensicherungsfonds -, die der Einlagensicherungs- und Treuhandgesellschaft mbH werden vom Prüfungsverband deutscher Banken e. V. gehalten. Der Verkauf der Anteile erfolgte unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden, die zwischenzeitlich erteilt wurde.

Neuordnung des Aufsichtsrates

Die beiden neuen Aktionäre der VALOVIS BANK AG haben beschlossen, die Zusammensetzung und Größe des Aufsichtsrates neu zu ordnen. So wurde zunächst im Wege einer Ergänzungswahl für das ausscheidende Aufsichtsratsmitglied Detlev R. Haselmann Andreas Dörhöfer, Managing Director, Deutsche Bank AG, in den Aufsichtsrat gewählt.

Darüber hinaus wurde beschlossen, den Aufsichtsrat von bisher drei auf sechs Mitglieder zu erhöhen. Gewählt wurden

– Dr. Marcus Chromik, Chief Market Risk Officer, Commerzbank AG,
– Joachim Dobrikat, Bereichsvorstand Finanzen, UniCredit Bank AG, und
– Dr. Peter Gassmann, Geschäftsführer, Booz & Company GmbH.

Unverändert gehören Henning Giesecke, Geschäftsführer, GSW Capital Management GmbH, und Dr. Thomas A. Lange, Vorsitzender des Vorstandes, NATIONAL-BANK AG, dem Aufsichtsrat an. Es ist vorgesehen, nach Eintragung der Satzungsänderung im Rahmen einer konstituierenden Aufsichtsratssitzung Dr. Thomas A. Lange zum Vorsitzenden, Henning Giesecke, bislang Vorsitzender des Aufsichtsrates der VALOVIS BANK AG, zum stellvertretenden Vorsitzenden zu wählen.

Personelle Veränderungen im Vorstand

Die bisherigen Vorstandsmitglieder Theodor Knepper (Vorsitzender) und Axel Frein wurden mit sofortiger Wirkung abberufen und von ihren Aufgaben entbunden. Als Nachfolger wurden

– Dr. Axel Wieandt, bisher Managing Director, Credit Suisse Securities Ltd., als Vorsitzender des Vorstandes,
– Gerrit Raupach, ehemals Mitglied des Vorstandes, Landesbank Hessen-Thüringen, und
– Thorsten Drescher, bisher Leiter Gesamtbankkoordination, VALOVIS BANK AG, als Mitglieder des Vorstandes

Quelle: VALOVIS BANK AG
Autor(en): Bankmagazin

Videobeitrag: Volksbank eG Horb-Freudenstadt – Making of

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Euro Finance Week am 19. – 23.11.2012

findet statt in Frankfurt am Main.

Anmeldung unter 069 97176-0
Kosten: 800 Euro zzgl. MwSt. pro Konferenz und Tag

Weitere Kontaktadresse: info@eurofinanceweek.com

Die bisherigen 14 Veranstaltungen haben positives Feedback bei den Besuchern hinterlasssen. Interessant sind in diesem Jahr die Vorträge der Vorsitzenden der europäischen Finanzmarktaufsichtsbehörden.

BVR lehnt Aufsicht für alle Institute in der Eurozone durch die EZB weiter ab

24.10.2012 – Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), erklärt zu den Ergebnissen des EU-Gipfels: „Es ist gut, dass sich der Rat mehr Zeit nehmen will, um wichtige Fragen des gemeinsamen Aufsichtsmechanismus für die Eurozone zu klären. Aber auch das jetzige Ziel, bis Ende 2012 zu einem Gesetzesbeschluss zu kommen, ist überaus ambitioniert.“

Insbesondere sollten mögliche Interessenskonflikte zwischen Geldpolitik und Aufsichtsfunktion sowie
die Reputationsrisiken für die Europäische Zentralbank (EZB) überzeugend adressiert werden. Das nötige Aufsichtsverwaltungsrecht fehle weiter völlig. Die Bedenken seien daher nicht kleiner geworden.

Der BVR bleibt bei seiner strikten Ablehnung einer direkten Aufsicht für alle 6.000 Institute der Eurozone durch die EZB. „Wir begrüßen die Feststellung des Gipfels, dass die Aufsicht in differenzierter Weise erfolgen soll. Hier muss der Europäische Rat bei den kommenden Beschlüssen anknüpfen, um regionale Verbundinstitute im Gegensatz zu grenzüberschreitenden Instituten besser zu würdigen“, so Fröhlich. Eine künftige Aufsicht solle allein die systemrelevanten Banken einbeziehen.

Der BVR bekräftigt vor allem seinen Widerstand gegen eine Vergemeinschaftung der Einlagensicherung. Europäische Vorschläge zur Einlagensicherung dürfen nicht so weit gehen, dass zum Beispiel Geld zur Sicherung deutscher Spargelder in anderen Teilen Europas zur Bankenrettung ausgegeben wird. Eine Bankenunion ist mit Blick auf die Eurokrise kein Allheilmittel, sie ersetzt weder Reformen noch politische Fortschritte im Euroraum.

Quelle: BVR
Autor: Bankmagazin
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Videobeitrag: Rüsselsheimer Volksbank mit Rekordbeteiligung bei Fahrt in den Europapark

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Videobeitrag: Wir sind Ehingen Die neue Homepage der Ehinger Volksbank

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Videobeitrag: Making of – Sparkasse – GUT für Marburg-Biedenkopf

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Videobeitrag: Werbesspot Sparkasse Niederrhein preview neu

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Rekord bei Selbstanzeigen wegen Steuerhinterziehung

15.10.2012 – Eine Umfrage des Magazins „Capital“ zu Selbstanzeigen wegen Steuerhinterziehung bei Oberfinanzdirektionen und Ministerien ergab: Die meisten Selbstanzeigen liegen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Hessen vor.

Die Flut der wegen Steuerhinterziehung eingereichten Selbstanzeigen werde bald die Grenze von 34.000 überschreiten. Dies berichtet das Wirtschaftsmagazin „Capital“nach einer Umfrage des Magazins bei allen Oberfinanzdirektionen und Finanzministerien. So lagen dort bis Mitte Oktober bereits 33.908 Selbstanzeigen deutscher Steuerbürger vor. Pro Werktag kommen derzeit rund 120 neue Selbstanzeigen hinzu. Allein von Mitte September bis Mitte Oktober offenbarten sich rund 2.400 Steuersünder gegenüber dem Fiskus.

Nachdem im vergangenen Jahr die Welle der Selbstanzeigen deutlich abflachte, gibt es seit Juli wieder einen neuen Run auf die Finanzämter. Damals wurde bekannt, dass Nordrhein-Westfalen erneut Schweizer Steuerdaten-CDs gekauft hat. Seitdem steigt die Zahl der Selbstanzeigen sprunghaft an: In Baden-Württemberg verzeichneten Finanzbeamte allein im dritten Quartal mit 972 Selbstanzeigen mehr als doppelt so viele wie im gesamten ersten Halbjahr, in Nordrhein-Westfalen verdreifachte sich die Zahl annähernd. Im dritten Quartal gingen dort 650 Selbstanzeigen ein.

Von den Bundesländern liegt Baden-Württemberg mit 10.046 Selbstanzeigen laut ‚Capital‘ ein¬sam an der Spitze gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 6.921. Auf dem dritten Platz liegt Bayern mit 5.176, auf dem vierten Hessen mit 4.216 Selbstanzeigen und auf dem fünften Platz Rheinland-Pfalz mit 2.682. Die weitere Reihenfolge: Berlin (1.275), Niedersachsen (1.200), Hamburg (888) und Schleswig-Holstein (697), Saarland (335), Bremen (191), Sachsen (101), Thüringen (74), Brandenburg (55), Sachsen-Anhalt (30) und Mecklenburg-Vorpommern mit lediglich 21 bislang eingegangenen Selbstanzeigen.

Führende SPD-Politiker wollen angesichts dieser Entwicklung weiter Daten kaufen: „Wenn uns eine ernstzunehmende Steuersünder-CD angeboten wird, kaufen wir“, sagte Nils Schmid, SPD-Finanzminister und stellvertretender Ministerpräsident in Baden-Württemberg. „Für mich ist der Daten-Ankauf ein Dauerbrenner und kein Auslaufmodell“, betont auch NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD).

Der Fiskus schätzt die Steuereinnahmen durch die Selbstanzeigen auf mehr als 2,5 Milliarden Euro. Hinzu kommen mehr als 500 Millionen Euro, die Steuerfahnder mithilfe der gekauften CDs eingetrieben haben. Insgesamt hat die Finanzverwaltung rund neun Millionen Euro für alle bislang gekauften Daten-CDs ausgegeben.

Quelle: G+J Wirtschaftsmedien AG & Co. KG
Autor(en): Finanzbusiness