Energiewende als Geldanlage nutzen

14.12.2012 – Die Möglichkeit sich finanziell an erneuerbaren Energieprojekten zu beteiligen, stößt bei den Bundesbürgern auf hohe Zustimmung. Insgesamt fast zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten haben eine positive Einstellung zum Thema Bürgerbeteiligungsmodelle, 29 Prozent finden die Grundidee sogar „ausgezeichnet“ oder „sehr gut“. Lediglich ein Drittel ist bislang noch kritisch. Knapp die Hälfte (46 Prozent) der privaten Entscheider in Sachen Energie und Geldanlagen kennt zumindest die Grundidee.

Dies ist das Ergebnis einer Studie des Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov in Zusammenarbeit mit dem Informationsdienstleister ener|gate, für die ca. 1.000 Bürger im Zeitraum vom 10.09. bis 13.09.2012 repräsentativ befragt wurden. Zusätzlich befragte ener|gate 52 Energieversorger nach ihren Erfahrungen mit der Umsetzung solcher Modelle.

Bei einer Bürgerbeteiligung geht es darum, den Bürger finanziell beim Aufbau von Ökostromanlagen miteinzubeziehen. Im Zuge dessen wird der Ausbau der erneuerbaren Energien durch eine Geldanlage seitens der Verbraucher unterstützt. Denn durch den raschen Ausbau der Ökostromerzeugung sind neben den Unternehmen und Kommunen auch Privathaushalte bedeutende Mitspieler der Energiewende geworden.

Bürgerbeteiligung als Weg aus der Imagekrise der Energiebranche

Ein Plus für die in der Energiebranche tätigen Unternehmen: Angebote einer Bürgerbeteiligung seitens der Energieversorger haben durchaus einen positiven Einfluss auf das Image und die Kundenbindung. Verbraucher attestieren Anbietern von Beteiligungsmodellen ein besonderes Interesse an der Energiewende sowie das Gefühl, mit dem regionalen Versorger die richtige Wahl getroffen zu haben. „Die Studie stellt deutlich heraus, dass Bürgerbeteiligungsprojekte klare Erfolgsmodelle sind, die ihren Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten können und gleichzeitig den Energieversorgern deutliche Imagegewinne einbringen kann“ sagt Werner Grimmer, Studienleiter und Head of Business Unit Energy bei YouGov. Die Ergebnisse zeigen damit auch, dass Bürgerbeteiligungsmodelle eine der Wege sind, die die Branche aus ihrer derzeitigen Imagekrise führen könnten. Denn wie der YouGov-Markenmonitor BrandIndex zeigt, stehen die Stromerzeuger aufgrund von Preiserhöhungen derzeit bei den Deutschen nicht im besten Licht.

Vertrauen in Anbieter ist Voraussetzung für Akzeptanz

Ob auch eine Bereitschaft der Bürger vorhanden ist, sich finanziell am bundesweiten Netzausbau zu beteiligen, wie es die Bundesregierung demnächst anbieten möchte, lässt sich aus den Ergebnissen nicht direkt ablesen. Zumindest zeigen sich Kunden mit einer hohen Bindung an ihren Energieversorger überdurchschnittlich aufgeschlossen, wenn dieser ein solches Modell auflegt. Demnach hängt die Zustimmung seitens der Verbraucher nicht nur vom positiven Bezug zu „Grüner Energie“ ab, sondern auch vom Vertrauen der Kunden in den Anbieter – und das ist eher beim eigenen Versorger vorhanden.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.

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Quelle: YouGov Deutschland AG
Autor(en): Finanzbusiness
Bild: TR / pixelio.de

Gute Stimmung im Mittelstand lässt auf Konjunkturwende hoffen

10.12.2012 – Das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer macht Hoffnung auf eine Konjunkturwende im Frühjahr: Nach achtmonatiger Abwärtskorrektur zeigen sich die kleinen und mittleren Unternehmen im November erstmals wieder besser gestimmt. Das Geschäftsklima im deutschen Mittelstand zieht um 3,0 Zähler auf 5,6 Saldenpunkte an. Sowohl die aktuelle Geschäftslage (+2,9 Zähler auf 17,3 Saldenpunkte) als auch die Geschäftserwartungen für das kommende Halbjahr (3,1 Zähler auf -6,2 Saldenpunkte) legen deutlich zu.

Die Stimmungsaufhellung im Mittelstand steht auf breitem Fundament, nahezu alle Branchen berichten von einem Plus. Selbst der zuletzt unter Druck geratene industrielle Mittelstand erreicht fast schon wieder die konjunkturelle Normallage (+3,6 Zähler auf -0,4 Saldenpunkte). Ausnahme ist lediglich der Einzelhandel, der allerdings nur eine unwesentliche Klimaeintrübung auf insgesamt sehr hohem Niveau konstatiert.

Auch bei den Großunternehmen erholt sich das Geschäftsklima im November (+0,9 Zähler), es bleibt mit -3,4 Saldenpunkten jedoch weiter unterhalb seines langjährigen Durchschnitts. Die schwere Rezession in Südeuropa und die verhaltene internationale Nachfrage sorgen dafür, dass die großen, in aller Regel stark exportabhängigen Unternehmen vor allem des Verarbeitenden Gewerbes noch keine bessere Geschäftslage vermelden können. Sie stagniert bei 6,6 Saldenpunkten. Die Geschäftsaussichten der großen Unternehmen hingegen entwickeln sich positiv und steigen um 1,7 Zähler auf -13,5 Saldenpunkte.

Besonders erfreulich entwickelt sich die Stimmung im Großhandel, der an der Schnittstelle zwischen nationalen und internationalen Märkten agiert (+12,3 Zähler auf 15,3 Saldenpunkte). Die stark gestiegene Stimmung in diesem Wirtschaftsbereich untermauert die Zuversicht für eine konjunkturelle Belebung im Jahresverlauf 2013.

Rückenwind kommt auch von den Arbeitsmarktindikatoren des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers. Die Einstellungsbereitschaft im Mittelstand steigt im November erstmals seit zehn Monaten wieder an – und das gleich kräftig um 3,7 Zähler auf 8,9 Saldenpunkte. Auch die Großunternehmen wollen weiter neue Mitarbeiter gewinnen. 2013 dürfte der Arbeitsmarkt robust bleiben und – zusammen mit Reallohnsteigerungen – der Binnennachfrage entscheidende Impulse geben.

„Der deutsche Mittelstand, aber auch die großen Unternehmen stemmen sich gegen die Eurokrise und werden dabei von einer robusten Binnennachfrage getragen“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. „Die wieder bessere Stimmung in der Wirtschaft und vor allem die Erholung der Geschäftserwartungen machen uns optimistisch für die konjunkturelle Entwicklung im Verlauf des kommenden Jahres: Deutschland kommt 2013 wieder in Fahrt. Nach einem schwachen Winter dürfte sich die Konjunktur bereits im zweiten Quartal wieder erholen. Aufgrund der schwachen Investitionsbereitschaft wird es für das Gesamtjahr 2013 dennoch nur für ein knappes Prozent Wachstum reichen.“

Eine ausführliche Analyse zum aktuellen KfW-ifo-Mittelstandsbarometer können Sie hier abrufen.

Quelle: KfW
Autor(en): Bankmagazin
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Imagefilm der Hallertauer Volksbank eG

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Zur Verschiebung von Basel III klare Aussage gefordert

03.12.2012 – Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, fordert eine klare Aussage dazu, dass die Banken die europäischen Regelwerke zur Umsetzung von Basel III (CRR und CRD IV) aufgrund der noch immer nicht terminierten Verabschiedung in Brüssel und des hohen technischen Umsetzungsaufwandes nicht ab dem 1. Januar 2013, sondern erst zum 1. Januar 2014 anwenden können. Unverbindliche Auskünfte der Bankenaufsicht reichen nicht aus, um den Banken die notwendige Rechts- und Planungssicherheit zu geben, so der Verband.

„Bei Verabschiedung der neuen Vorgaben vor der Sommerpause 2012 hätten die Banken eine realistische Chance gehabt, die neuen Regelungen wie geplant ab dem Jahreswechsel anzuwenden. Inzwischen ist absehbar, dass die europäische Richtlinie und Verordnung (CRR und CRD IV) erst Anfang 2013 verabschiedet werden. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass offiziell weiterhin an der Erstanwendung der neuen Regelungen zum 1. Januar 2013 festgehalten wird.

Die Banken müssen eine realistische Chance haben, das komplexe Regelwerk umzusetzen. Verzögerungen im europäischen Rechtsetzungsverfahren dürfen nicht einseitig zu Lasten der Kreditwirtschaft gehen“, so VÖB-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans Reckers heute in Berlin. Der Verband begrüßt insofern, dass die Europäische Bankaufsichtsbehörde (EBA) die Erstanwendung der neuen Regeln zur Finanzberichterstattung (FinRep) auf den 1. Januar 2014 verschoben hat.

Reckers betont zudem, dass die Besonderheiten der Förderbanken im CRD IV-Regelwerk ausreichend berücksichtigt werden müssen, damit diese als wichtige Player bei der Kreditversorgung, vor allem des Mittelstandes, ihren öffentlichen Förderauftrag auf künftig uneingeschränkt ausüben können. „Die deutschen Förderbanken haben einen gesetzlich klar umrissenen öffentlichen Auftrag, der ihre Geschäftstätigkeit auf das Fördergeschäft beschränkt. Sie vergeben ihre Förderkredite wettbewerbsneutral über Hausbanken an die Endkreditnehmer.

Den Besonderheiten des Fördergeschäftes wird in der CRD IV bzw. im CRD IV-Umsetzungsgesetz bereits an einigen Stellen Rechnung getragen. Dies gilt beispielsweise für die Behandlung von Förderdarlehen im Großkreditregime. Damit Förderinstitute jedoch auch zukünftig ihren öffentlichen Förderauftrag uneingeschränkt ausüben können, bedarf es weiterer Nachbesserungen. Dies betrifft unter anderem die Risikogewichtung von über Hausbanken ausgereichten Förderdarlehen im Eigenkapitalregime“, so der VÖB-Hauptgeschäftsführer.

Quelle: VÖB
Autor(en): Bankmagazin
Bild: Michael Staudinger / pixelio.de

Video: Die Baumpflanzaktion der Sparkasse Hanau

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Mittelstand setzt Wachstumskurs fort und bleibt Jobmotor

26.11.2012 – Die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland waren im Jahr 2011 Zugpferd und Jobmotor der deutschen Volkswirtschaft. Die Umsätze sind um 8,1 Prozent gestiegen (2010: +6,7 %), hiervon stimuliert ist auch die Beschäftigtenzahl deutlich gewachsen: Erstmals waren mit 29,1 Millionen Menschen mehr als 70 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland im Mittelstand beschäftigt.

Die Zahl der bei mittelständischen Unternehmen tätigen Arbeitnehmer ist um 925.000 gestiegen, während Großunternehmen und öffentliche Arbeitgeber Arbeitskräfte abgebaut haben. Damit wurde der gesamtwirtschaftliche Zuwachs an Erwerbstätigen im Jahr 2011 vollständig vom Mittelstand getragen. Dies sind die zentralen Ergebnisse des KfW-Mittelstandspanels 2012.

Die positive Entwicklung der mittelständischen Unternehmen im Jahr 2011 schlägt sich auch in einer stabilen Rentabilität und verbesserten Eigenkapitalausstattung nieder. So ist die durchschnittliche Umsatzrendite im gesamten Mittelstand im Jahr 2011 um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Gleichzeitig bereitet sich der Mittelstand angemessen auf die verschärften Kreditvergaberichtlinien infolge von Basel III vor: Die mittelständischen Unternehmen verbesserten ihre durchschnittliche Eigenkapitalquote auf 26,9 Prozent (2010: 26,6 %). Speziell für kleinere Mittelständler ist auch mit einer weiteren leichten Stärkung ihrer Eigenkapitalbasis zu rechnen.

Entsprechend hoch ist auch die Kraft im Mittelstand, Investitionen mit Eigenmitteln zu finanzieren, die nach wie vor die mit großem Abstand wichtigste Quelle zur Investitionsfinanzierung sind: Mit 104 Milliarden Euro wurden deutlich mehr Eigenmittel zur Finanzierung eingesetzt als 2010. Im Gegenzug ist der Bedarf an Krediten zur Investitionsfinanzierung im dritten Jahr in Folge gesunken und beläuft sich 2011 noch auf 100 Milliarden Euro (- 5,7 %), während die Investitionsausgaben um 18 Milliarden Euro gestiegen sind.

Noch unbeeindruckt von der sich abzeichnenden konjunkturellen Abschwächung hat der Mittelstand im Jahr 2011 seine Investitionszurückhaltung aufgegeben und mit 195 Milliarden Euro rund zehn Prozent mehr investiert als 2010. Dennoch hat die Investitionstätigkeit das Niveau vor der Krise aus dem Jahr 2008 noch nicht wieder erreicht. Gerade bei kleinen Unternehmen ist eine spürbare Investitionszurückhaltung erkennbar.

Die Geschäftserwartungen im Mittelstand für die kommenden drei Jahre sind verhalten optimistisch: Rund 45 Prozent der Unternehmen erwarten gleich bleibende, ein gutes Drittel (35 %) steigende Erträge. In den Optimismus mischt sich allerdings zunehmend Unsicherheit über die möglichen Folgen der Eurokrise: Im September 2012 sieht sich ein Drittel aller mittelständischen Unternehmen (32 %) nicht in der Lage, die Folgen der Krise für das eigene Unternehmen einzuschätzen. Zudem ist sich derzeit ein Großteil der Unternehmen der möglichen Folgen einer Krisenverschärfung kaum bewusst bzw. erwartet letztlich einen Zusammenhalt der Eurozone.

„Das KfW-Mittelstandspanel zeigt einen insgesamt stark aufgestellten Mittelstand. Die schwache Konjunktur trifft jetzt aber auch den Mittelstand. Vor allem die kleinen Unternehmen sind auf eine starke Binnenkonjunktur angewiesen und ihre Auslandsumsätze schwanken stark. Eine Verschärfung der Eurokrise würde den deutschen Mittelstand zum gegenwärtigen Zeitpunkt unvorbereitet treffen – lediglich ein Prozent der Mittelständler hat konkrete Maßnahmen getroffen, um sich darauf vorzubereiten. Für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit wünschen wir uns einen Anstieg der Produktinnovationen. Die Zahl der Marktneuheiten ist seit Jahren rückläufig“, sagt der Chefvolkswirt der KfW, Dr. Jörg Zeuner.

Das Mittelstandspanel 2012 kann unter www.kfw.de im Bereich Research abgerufen werden.

Quelle: KfW
Autor(en): Bankmagazin
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Beliebteste Business Bank 2012

21.11.2012 – Großunternehmen bilden Knotenpunkte im Wirtschaftsgeschehen: Von ihnen sind Zulieferer, Dienstleister und Händler abhängig. Für moderne Volkswirtschaften ist somit die wirtschaftliche Situation von Großunternehmen sehr entscheidend. Ein wesentlicher Schlüsselfaktor für den Geschäftserfolg sind stabile Beziehungen zu Geschäftsbank.

Entscheidend bei der Wahl einer Bank sind für Großunternehmen positive Erfahrungswerte, aber auch Konzernvorgaben und gute Konditionen. So das Ergebnis der Kundenbefragung vom Deutschen Institut für Service-Qualität. Gut 300 Entscheider in Großunternehmen beurteilten die zehn größten deutschen Universalbanken.

Institutsübergreifend wurde die persönliche Beratung vor Ort gut bewertet. „Jeweils über 90 Prozent der Teilnehmer schätzen das Engagement und die Kompetenz ihres Gesprächspartners“, unterstreicht Markus Hamer, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts. Diese Zufriedenheit spiegelte sich auch in der Bereitschaft zur Weiterempfehlung wieder: Bei allen Instituten überwiegt der Anteil zufriedener Kunden, die ihre Bank an Geschäftsfreunde weiterempfehlen würde.

Verbesserungspotenzial offenbarte das Beschwerdemanagement der Banken. Weniger als die Hälfte der Teilnehmer waren mit der Reaktion der Bank auf ihre Beschwerde zufrieden. „Dabei ist es aber entscheidend, bei welcher Bank man Kunde ist. Bei einigen der untersuchten Institute liegt dieser Wert erkennbar höher“, so Hamer.

Als beliebteste Business Bank ging HSH Nordbank aus der Befragung hervor. Das Kreditinstitut erzielte die besten Bewertungen in den Bereichen telefonische Beratung und E-Mail-Service. Der Zweitplatzierte Postbank überzeugte vor allem mit den Konditionen und seinen Beratungsunterlagen. Commerzbank bot nach Ansicht der Befragten die beste Beratung insgesamt und erreichte den dritten Rang in der Gesamtwertung.

Das Deutsche Institut für Service-Qualität beauftragte Krämer Marktforschung mit der Durchführung der Umfrage zur Zufriedenheit von Großunternehmen mit ihren Banken. Von Juli bis August 2012 wurden insgesamt 303 Finanzentscheider in Unternehmen ab einem Jahresumsatz von 50 Millionen Euro befragt. Der Schwerpunkt der Analyse lag auf der Beratungsqualität über unterschiedliche Kontaktkanäle, wie der Beratung vor Ort, am Telefon oder per E-Mail. Darüber hinaus nahmen die Befragten Stellung zu den Konditionen, dem Portfolio, den Internetangeboten sowie den ausgehändigten Beratungsunterlagen. Auch das Beschwerdemanagement der Banken und die Bereitschaft zur Weiterempfehlung wurden erhoben.

Quelle: Deutsches Institut für Service-Qualität
Autor(en): Bankmagazin
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de

Commerzbank will bis 2016 groß in ihr Kerngeschäft investieren

13.11.2012 – Die Commerzbank wird ihr Geschäftsmodell in den kommenden Jahren an die veränderten Rahmenbedingungen in der Finanzbranche anpassen, wie das Intstitut berichtet. In ihrer strategischen Agenda bis 2016 will die Bank etwa zwei Milliarden Euro in die Ertragskraft ihres Kerngeschäfts investieren, will dabei durch zusätzliche Effizienzmaßnahmen ihre Kosten stabil halten und ihre Kapitalausstattung optimieren.

Im Jahr 2016 will die Bank in ihrem Kerngeschäft eine Eigenkapitalrendite nach Steuern (RoE) von mehr als zehn Prozent erreichen. Die Aufwandsquote (CIR) der Kernbank mit den operativen Segmenten Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates & Markets sowie Central & Eastern Europe soll auf rund 60 Prozent reduziert werden. Die Core-Tier-1-Quote des Konzerns soll auch unter Berücksichtigung von Basel III – bei Anwendung der Übergangsregelungen – bis Ende 2016 bei über neun Prozet liegen. Zudem ist geplant, die Portfolios im Nichtkernsegment Non-Core Assets (NCA) bis 2016 um mehr als 40 Prozeht zu verringern (per Ende September 2012: 160 Milliarden Euro Exposure at Default, EaD).

„Ein ‚Weiter so‘ kann es in der Bankenbranche nicht mehr geben. Das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen wird die wichtigste Aufgabe aller Banken in den kommenden Jahren sein. Für uns heißt das: Wir wollen eine neue Bank, die moderne Technologien und traditionelle Werte vereint. Wir richten unser Geschäftsmodell strikt an den Bedürfnissen der Realwirtschaft aus und passen unsere Beratung, unsere Produkte und unsere Dienstleistungen an“, sagte Martin Blessing, Vorsitzender des Vorstands der Commerzbank.

„Wir setzen unser konsequentes Kostenmanagement fort und bauen nicht strategische Aktivitäten weiter kontinuierlich ab. Das gibt uns die notwendige Flexibilität für fokussiertes Wachstum in unserem Kerngeschäft. Insbesondere im Privatkundengeschäft stellen wir uns dafür strategisch und operativ neu auf. In Zukunft werden unsere Kunden die Produkte und Dienstleistungen der Commerzbank zu jeder Zeit und an jedem Ort erhalten. Daher wollen wir rund eine Milliarde Euro in den Aufbau einer modernen Multikanalbank und die Flexibilisierung unseres Filialnetzes investieren.“

Damit reagiert die Commerzbank auf die Herausforderungen der Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise und die daraus resultierende „neue Normalität“ in der Finanzbranche, das heißt steigende Anforderungen an die Kapitalausstattung von Banken, ein anhaltend niedriges Zinsniveau und Vertrauensverluste der Kunden. „Wir haben in den vergangenen Jahren die Kosten reduziert, Risiken zurückgefahren und die Integration der Dresdner Bank erfolgreich abgeschlossen. Wir werden jetzt unser Geschäftsmodell und unsere Prozesse an die veränderten Marktbedingungen anpassen. Damit verfügen wir über eine starke Basis, die wir für weiteres Wachstum nutzen werden“, sagte Stephan Engels, Finanzvorstand der Commerzbank.

Zum Anstieg der Erträge soll insbesondere die strategische Neuausrichtung des Privatkundengeschäfts beitragen. Ziel ist der Aufbau einer Multikanalbank, die moderne Technologien mit traditionellen Werten wie Fairness, Vertrauen und Kompetenz verbindet. Insgesamt wird die Commerzbank bis 2016 etwa 1,0 Milliarden Euro in die Plattformen, das Produkt- und Serviceangebot, den Beratungsprozess und die Qualifizierung der Mitarbeiter im Privatkundengeschäft investieren. Damit soll der Ertrag pro Kunde gesteigert, die Anzahl der Kunden von heute elf Millionen auf zwölf Millionen erhöht und im Jahr 2016 ein Operatives Ergebnis in Höhe von rund 500 Millionen Euro erwirtschaftet werden (Operatives Ergebnis in den ersten neun Monaten 2012: 215 Millionen Euro). Die Eigenkapitalrendite vor Steuern (RoE) soll dann bei über zwölf Prozent liegen (RoE in den ersten neun Monaten 2012: 7,3 %).

Quelle: Commerzbank
Autor(en): Bankmagazin
Bild: Daniel Gast / pixelio.de

Imagefilm der Sparkasse Offenburg-Ortenau

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Mittelstandsbarometer – Rückgang trotz robuster Binnennachfrage

07.11.2012 – Das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer signalisiert wie in den Vormonaten auch im Oktober eine nachlassende Dynamik, liefert aber keine Hinweise auf einen konjunkturellen Einbruch. Vielmehr lässt es erwarten, dass die deutsche Wirtschaft auch im vierten Quartal 2012 leicht wachsen wird.

Das Geschäftsklima bei den kleinen und mittleren Unternehmen geht zum achten Mal in Folge zurück, und zwar um 1,1 Zähler auf 2,6 Saldenpunkte. Ausschlaggebend hierfür ist eine deutliche Verschlechterung der Einschätzungen der aktuellen Geschäftslage (-4,0 Zähler auf 14,5 Saldenpunkte). Dennoch bleiben die Lageurteile im historischen Vergleich überdurchschnittlich gut. Die Geschäftserwartungen für die kommenden 6 Monate unterbrechen ihre Abwärtskorrektur (+1,5 Zähler auf -9,3 Saldenpunkte).

Die Entwicklung bei den Großunternehmen unterscheidet sich kaum von derjenigen im Mittelstand. Das Geschäftsklima sinkt um 2,3 Zähler auf -4,3 Saldenpunkte und zeigt damit einen unterdurchschnittlichen Konjunkturverlauf an. Deutlich rückläufig sind die Urteile der Großunternehmen zur aktuellen Lage (-7,4 Zähler auf 6,7 Saldenpunkte), während die Aussichten für die nächsten sechs Monate weniger pessimistisch eingeschätzt werden als noch im September (+2,2 Zähler auf -15,3 Saldenpunkte). Diese leichte Erholung nach der scharfen Abwärtskorrektur der letzten Monate ist jedoch zu schwach, um auf das gesamte Geschäftsklima durchzuwirken.

Aufgrund der stabilen Arbeitsmarktlage stützt der private Konsum das Wachstum in Deutschland. Dazu passt, dass sich das Geschäftsklima des Einzelhandels in beiden Größenklassen im Oktober wieder verbessern kann. Insbesondere die mittelständischen Einzelhändler präsentieren sich deutlich besser gestimmt als noch im September (13,8 Saldenpunkte).

Auch im Bausektor bleibt die konjunkturelle Lage gut. Niedrige Zinsen und die Suche nach wertbeständigen Anlagen vor dem Hintergrund der Eurokrise sorgen für Attraktivität von Wohnungsbauinvestitionen. So lag im August der Auftragseingang im Hochbau um 17,6% über dem Vorjahr. Dementsprechend bleibt die Stimmung in den mittelständischen Baufirmen auf hohem Niveau stabil (15,9 Saldenpunkte).

Weniger rosig sind die Zeiten für das international stark engagierte Verarbeitende Gewerbe, das von der Rezession in weiten Teilen der Eurozone belastet wird. Gerade das Umfeld für die traditionell bedeutsame deutsche Automobilindustrie ist zunehmend schwierig (EU-Neuzulassungen im September: -10,8% gg. Vorjahr). Die Konjunktursorgen der Industrie haben sich entsprechend verstärkt (Mittelstand: -4,0 Saldenpunkte, Großunternehmen: -8,4 Saldenpunkte).

Die Entwicklung im Großhandel verlief uneinheitlich. Während die Mittelständler ein kaum verändertes Klima meldeten, verschlechterte sich die Stimmung bei den großen Firmen.

Aus der Sicht der befragten Unternehmen gibt es keinerlei Hinweise auf eine Beschleunigung der Inflation. Im Gegenteil: Die Unternehmen beider Größenklassen haben im Oktober ihre Absatzpreiserwartungen weiter zurückgenommen (Mittelstand: -0,4 Zähler auf -1,6 Saldenpunkte; Großunternehmen: -1,1 Zähler auf -3,9 Saldenpunkte). Erfreulich ist die anhaltende Stabilität der Arbeitsnachfrage. Trotz der zunehmenden konjunkturellen Skepsis schwächen sich die Beschäftigungserwartungen nur gering ab (Mittelstand: -0,6 Zähler auf 5,2 Saldenpunkte; Großunternehmen: -0,9 Zähler auf 5,2 Saldenpunkte).

„Die Indikatoren des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers zeigen, dass die Binnenkonjunktur in Deutschland intakt ist. Jedoch wird unsere international vernetzte Volkswirtschaft durch die tiefen Rezessionen in unseren europäischen Partnerländern zunehmend beeinträchtigt. Eine Abschwächung der Wachstumsdynamik war daher unvermeidlich und die konjunkturellen Abwärtsrisiken bleiben hoch. Positive Nachrichten von der realwirtschaftlichen Entwicklung in den Reformländern sind der Schlüssel zu einer nachhaltigen Erholung. Das OMT-Programm der EZB hat die Chancen dafür erhöht. Wichtig ist jetzt, dass auch die Privatwirtschaft in den Krisenländern wieder hinreichend mit Finanzmitteln versorgt wird, um die Rückkehr zu positiven Wachstumsraten zu erleichtern“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW.

Quelle: KfW
Autor(en): Bankmagazin