Mit den Banken hatte es begonnen. Finanzmarktstabilisierungsfonds – Soffin für alle, die wollen. Doch mittlerweile rufen auch Unternehmen aus verschiedenen anderen Branchen nach Staatshilfe. Begehrtes Ziel der angeschlagenen Firmen ist der Deutschlandfonds. Insgesamt warten hier 115 Milliarden Euro auf „Bedürftige“ – große Namen wie Porsche, Opel, Schaeffler und Infineon stehen in der Warteschlange oder auch Arcandor mit seinen ineffizienten Karstadt-Warenhäusern.

Diese Hilfe ist allerdings umstritten. Denn sie soll vor allem bei den Unternehmen landen, die durch die Wirtschaftskrise vorübergehend in Schwierigkeiten geraten sind – also gerne bei Firmen aus dem Mittelstand, die eigentlich finanziell gesund sind.

Doch nun läuft das Ganze in eine völlig andere Richtung: Paradebeispiel ist der Porsche-Konzern, vor kurzem noch so glänzend dastehend wie ein neues Modell auf einem Autosalon. Doch mit der angestrebten VW-Übernahme verhob sich der Sportwagenhersteller gewaltig und steht nun vor einem Scherbenhaufen.

Wie soll der Staat also entscheiden, welche Unternehmen der Realwirtschaft er unterstützen und womöglich retten soll? Nach Systemrelevanz? Oder lieber nach Bekanntheit? Oder etwa doch das Gießkannenprinzip? Große Namen aus der deutschen Wirtschaft sitzen im Lenkungsrat und werden Entscheidungen fällen. Daumen hoch oder runter – hoffentlich immer im Interesse des Steuerzahlers. Ach ja, Wahlen stehen natürlich auch noch vor der Tür.

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