Traurige Berühmtheit erlangte der Öltanker „Exxon Valdez“ vor 21 Jahren. Das Schiff mit 160.000 Tonnen Öl und einem betrunkenen Kapitän an Bord rammte ein Riff vor Alaska und löste damit eine der größten Umweltkatastrophen aus. 40.000 Tonnen Rohöl flossen ins Meer, töteten hundertausende Tiere und verschmutzten die Küste – noch heute leidet die Region unter den Folgen.

Erinnerungen an das schlimme Unglück werden sofort wach, wenn man in diesen Tagen die Bilder aus dem Golf von Mexiko sieht. Dort ist die Ölplattform „Deepwater Horizon“ gesunken, täglich laufen mehr als 700 Tonnen Öl aus und bedrohen Ökosysteme wie das Mississippi-Delta. Und niemand weiß, wann die drei Lecks gestopft werden können.

Der amerikanische Präsident Barack Obama will nun den Ölkonzern British Petroleum (BP) in die Verantwortung nehmen. 65 Prozent der Bohrinsel gehören dem britischen Unternehmen. Dessen Aktienkurs verlor seit dem Unglück ein Fünftel an Wert – rund 35 Milliarden Dollar. Eine gigantische Summe, auch wenn der BP-Chef Tony Hayward bereits die Übernahme aller entstehenden Kosten zugesichert hat.

Zum Vergleich: Der Ölmulti Exxon hat die Entschädigungssumme für die Verschmutzung der Küste Südalaskas vor Gericht immer weiter drücken können und letztendlich nur etwa eine Milliarde Dollar gezahlt. Blanker Zynismus vor allem für die Bewohner der betroffenen Küstenlandschaften, besonders beim Blick auf die jüngsten Ertragszahlen: In den ersten drei Monaten erwirtschafteten sowohl Exxon als auch BP einen Gewinn von über sechs Milliarden Dollar.

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