Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Was in der Politik schon oft bewiesen wurde, gilt noch mehr für die Wirtschaft. Frühes Handeln sichert hier die größten Umsätze und die besten Gewinnmargen. Besonders gut zu beobachten auf dem Handy-Markt mit dem Aufkommen der Smartphones. Erst gab es dort das Blackberry des Unternehmens Research In Motion, das sich zügig vor allem unter Managern verbreitete.

Dann folgte Apples iPhone, welches schnell massentauglich und noch erfolgreicher wurde. Doch wo Gewinner sind, gibt es immer auch Verlierer. In diesem Fall ist es ein großes Unternehmen aus Finnland, das vor zehn Jahren noch auf der Sonnenseite stand. Ein Handy von Nokia war ein Muss, wenn man hipp und auf der Höhe der Zeit sein wollte. Der Weltmarktführer war der Konkurrenz technisch weit überlegen, versäumte es aber, seinen Vorsprung weiter auszubauen.

Die neue Entwicklung hin zum mobilen Internet wurde verpasst, die einst stolze Marke verkommt mehr und mehr zu einer Billigvariante des Handys. Auch beim mittlerweile schon fast obligatorischen Touchscreen hat der Konzern den technischen Anschluss und damit seinen einst exzellenten Ruf verloren. Obwohl Nokia noch immer Gewinne erwirtschaftet, brach der Aktienkurs nach Veröffentlichung der jüngsten Zahlen dramatisch ein. Kein Wunder, denn die Zukunftsprognosen für die Finnen sind so düster wie eine lange Dezembernacht in Helsinki.

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