Wenn Politiker sich von ihren Ämtern zurückziehen, dann landen sie über kurz oder lang meist bei Wirtschaftsunternehmen. Dass deren Geschäftsgebaren nicht immer mit den zuvor vertretenen politischen Überzeugungen übereinstimmen, ist leider keine Ausnahme. Man denke nur an den ehemaligen Grünen-Politiker Joschka Fischer, der mittlerweile sowohl den Automobilhersteller BMW und als auch den Siemens-Konzern berät.

Ähnliches trägt sich nun auch in Großbritannien zu. Der einstige Premierminister Tony Blair, ein Angehöriger der sozialdemokratischen Labour-Partei, plant laut einem Bericht der „Sunday Times“ die Gründung einer Bank. Das wäre noch keinen großen Aufschrei wert, doch es soll sich um eine Investmentbank speziell für besonders wohlhabende Briten handeln.

Seine ehemaligen Wähler werden also eher nicht zum Kundenzirkel dieser neuen Reichenbank zählen. Viel Geld dürfte bei diesem Geschäftsmodell vor allem für den bereits vermögenden Blair selbst rausspringen. Denn wie sagte es schon der deutsche Schriftsteller und Dramatiker Bertolt Brecht: „Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“

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