Der Willy-Brandt-Platz in der Bankenstadt Frankfurt am Main ist besetzt. Vor dem Gebäude der Europäischen Zentralbank (EZB) campen seit Samstag diverse Teilnehmer der „Occupy“-Protestbewegung. Diese demonstrieren gegen die Auswüchse des Spielcasino-Kapitalismus, haben einen breiten Rückhalt in der Bevölkerung, bestechen aber bislang noch nicht durch besonders konkrete Forderungen.

Die Politik ist hier ausnahmsweise schon weiter. Immer stärker wurde in den vergangenen Tagen der Appell, die Geschäftsbanken von den Investmentbanken zu trennen. Dadurch sollen mögliche Finanzkrisen in Zukunft vermieden beziehungsweise abgemildert und das Geld der Sparer besser geschützt werden. So ist zum Beispiel das normale Geschäft der Deutschen Bank noch immer mit dem risikoreichen Investmentbanking verknüpft.

Das Modell abgetrennter Investmentbanken gab es lange Zeit in den USA. Dort wurde es allerdings in den 90er Jahren per Gesetz abgeschafft – die Folgen sind bekannt. Und immer deutlicher wird auch die derzeitige Krise des Investmentbankings: So vermeldete Goldman Sachs jüngst mit einem Minus von über 400 Millionen Dollar den zweiten Quartalsverlust in der Geschichte des Bankhauses.

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