Die großen Ratingagenturen genießen seit der Finanzkrise nicht mehr den besten Ruf. Zu spät kamen ihre Herabstufungen oft, lautete die Kritik, und zu stark schädigten ihre Urteile die betroffenen Länder zusätzlich zu der meist sowieso schon angespannten Lage. Nun gab es wieder eine weltweit beachtete Aussage einer Ratingagentur – und diesmal scheint ein besonders wunder Punkt getroffen zu sein.

Standard & Poor’s, eine der global führenden Ratingagenturen, hat der USA einen herben Warnschuss verpasst. Die Staatsverschuldung der Amerikaner sei mittlerweile so hoch, dass eine Herabstufung der Bonität des Landes in den nächsten zwei Jahren in Erwägung gezogen werden könnte. Ein solches Urteil über die Kreditwürdigkeit war man bislang nur gewohnt, wenn es um so genannte Pleitestaaten wie Griechenland oder Portugal ging.

Doch nun scheint auch die größte Industrienation der Welt bedroht. Und obwohl die hohe Staatsverschuldung der USA seit Jahren kein Geheimnis ist, reagierten die Börsen verstört. Alle wichtigsten Indizes gaben deutlich nach. Denn sollte der größte Schuldner der Welt wirklich in eine finanzielle Schieflage geraten, dann könnte das Auswirklungen haben, welche die negativen Folgen der jüngsten Finanzkrise bei weitem übersteigen.

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