Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vielfältige Aufgaben. Er kann Kredite an notleidende Staaten vergeben, soll die Finanzmärkte und Wechselkurse stabilisieren sowie die Zusammenarbeit in der internationalen Währungspolitik fördern. Knapp 190 Länder gehören der bereits im Jahr 1944 gegründeten Institution an, wobei vor allem die großen Industrienationen das Sagen haben.

Doch nun ist der IWF selbst in Turbulenzen geraten. Zum einen wurde die Organisation in diesen Tagen wiederholt zum Opfer virtueller Hackerangriffe. Laut Medienberichten wurde dabei eine große Menge an Daten aus dem IT-System gestohlen. Besonders heikel, wenn es sich dabei um vertrauliche Informationen über die finanzielle Situation von Mitgliedsländern handeln sollte.

Zum anderen musste der geschäftsführende Direktor Dominique Strauss-Kahn kürzlich zurücktreten. Für den Franzosen, der in den USA wegen versuchter Vergewaltigung angeklagt wurde, wird nun dringend ein Nachfolger gesucht, der den schlingernden IWF wieder auf Kurs bringt. Favoritin ist die französische Finanzministerin Christine Lagarde.

Doch auch die Zentralbankchefs Israels, Stanley Fischer, und Mexikos, Agustín Carstens, wollen das Spitzenamt gerne übernehmen. Eine Entscheidung wird bis Ende des Monats erwartet. Sie sollte zügig fallen, spielt der IWF doch auch in der Unterstützung der kriselnden Länder der Euro-Zone eine wichtige Rolle – Zeit für interne Probleme bleibt da wenig.

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