Am Internationalen Seegerichtshof in Hamburg-Nienstedten geht es meistens beschaulich zu. Seit dem Jahr 1996 wurden an der Elbe ganze 15 Fälle verhandelt. Dabei ging es oft um Fischfangquoten, Umweltverschmutzungen und Grenzverletzungen. Nun könnten auf die Mitarbeiter und Richter aus mehreren Staaten allerdings turbulentere Zeiten zukommen.

Ein Gericht in Amsterdam hat verfügt, dass die Piraten aus Somalia, die vor einigen Monaten ein deutsches Containerschiff überfallen haben und nach der Befreiung des Frachters festgenommen wurden, nun in der Hansestadt vor Gericht gestellt werden. Es ist allerdings noch unsicher, ob der Prozess wirklich vor dem Internationalen Seegerichtshof stattfinden wird. Rechtliche Gründe könnten dagegen sprechen, einiges spricht auch für das Landgericht.

Doch egal vor welchem Gericht die Verhandlungen gegen die Seeräuber stattfinden werden – ein hohes Medieninteresse ist sicher. Schließlich wurde zuletzt vor rund 400 Jahren Piraten in Hamburg der Prozess gemacht. Berühmtester Verurteilter war seinerzeit Klaus Störtebeker, der Anfang des 15. Jahrhunderts zum Tode verurteilt wurde. Der Legende nach wurde sein Schädel zur Warnung an andere Seeräuber im Hamburger Hafen aufgespießt und ausgestellt. Doch diese Zeiten sind zum Glück lange vorbei.

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