Vor ziemlich genau zehn Jahren, am 31. Oktober 2000, ging in Deutschland der erste Fußballclub an die Börse. Was in anderen Ländern längst üblich war, geriet hierzulande zu einer kleinen Sensation. Für genau 11 Euro wurden damals Aktien von Borussia Dortmund ausgegeben. Vor allem die Fans der schwarz-gelben Kicker stürzten sich auf das Papier – Analysten warnten dagegen vor den Gefahren, die in einer solchen Investition stecken.

Die Börsenkenner behielten Recht. Die Aktie verlor beständig an Wert. Besonders von der Zeit, als Borussia Dortmund nur knapp an der Insolvenz vorbeischrammte, erholte sich der Kurs nicht mehr. Die Aktie hatte ihren Tiefpunkt unter einem Euro und pendelte zuletzt konstant um 1,10 Euro, was einer Marktkapitalisierung von deutlich unter 100 Millionen Euro entsprach.

Rechnet man den Wert des Stadions und der Spieler zusammen, durfte es auch nicht mehr viel tiefer gehen. Wer das vor drei Monaten erkannt und auf einen sportlichen Höhenflug der Mannschaft um Trainer Jürgen Klopp spekuliert hat, ist nun fein raus. Borussia Dortmund führt die Tabelle der 1. Fußball-Bundesliga an, die Konkurrenz liegt zum Teil schon so weit zurück, dass Meisterträume und Champions-League-Teilnahme nicht mehr utopisch sind.

Davon profitiert die Aktie, deren Kurs derzeit bei 2,09 Euro liegt – fast eine Verdoppelung gegenüber dem Stand zu Saisonbeginn. Allein am Tag nach dem 4:0-Sieg in Hannover kletterte das Papier um mehr als zehn Prozent. Doch unter dem Strich bleibt für die meisten Besitzer der Aktie ein Verlustgeschäft, für viele ist das Papier mittlerweile nur noch ein Fanartikel unter vielen. In diesen Tagen dürften viele BVB-Anhänger allerdings mit Freude nicht nur auf die Tabelle gucken, sondern auch ins Aktiendepot.

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