Die europäische Währungsunion steht vor schweren Zeiten, in mehreren Euro-Ländern ist die finanzielle Situation derzeit so angespannt, dass nur noch ein gigantischer Rettungsschirm das Konstrukt zusammen hält. Nicht unbedingt eine Situation, in der man für andere Regionen Attraktivität ausstrahlt.

Doch die Folgen der Finanzkrise und der sich verschiebenden Gleichgewichte in der Weltwirtschaft machen es möglich: Das rohstoffreiche Russland hat den Wunsch nach einer gemeinsamen Freihandelszone mit Europa geäußert. Dies machte Ministerpräsident Wladimir Putin bei seinem Besuch in Deutschland deutlich.

Er sprach von einem gemeinsamen Kontinentalmarkt ohne Zölle und sonstige Handelsschranken. Ein Vorschlag, der überwiegend auf positive Reaktionen stieß. Zu groß droht die wirtschaftliche Übermacht Asiens zu werden. Eine Zusammenarbeit in verschiedenen Branchen macht da gewiss Sinn.

Zunächst müsse Russland jedoch Mitglied der Welthandelsorganisation WTO werden, merkte Bundeskanzlerin Angela Merkel an. Und ein Umdenken stattfinden, denn in der Praxis dominierte bislang eher Zurückhaltung, wenn sich russische Unternehmen an europäischen Konzernen beteiligen wollten. Vorbehalte, die angesichts der Krisenfolgen bald nur noch schwer begründet werden können.

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