Die Wirtschaftsteile der heutigen Tageszeitungen werden keinen Preis für Aktualität gewinnen, denn zu vieles ist heute Nacht beim Krisentreffen der Euro-Staaten passiert. Vor allem ging es um die Rettung Griechenlands. Trotz massiver Sparanstrengungen ist das hoch verschuldete Land zuletzt nicht mehr von alleine auf die Beine gekommen, die Situation wurde zu einer Gefahr für die europäische Währungsunion.

Nun steht der Beschluss fest – ein Schuldenschnitt. Griechenland werden 50 Prozent seiner Verbindlichkeiten erlassen. Von vielen Ökonomen schon lange gefordert, von vielen Experten aber auch eine gefürchtete Maßnahme. Denn bezahlen müssen dies vor allem die Banken, die in griechische Staatsanleihen investiert haben. Die deutschen Institute kommen jedoch relativ glimpflich davon.

So hatte die Deutsche Bank bereits im Vorfeld die Hälfte ihres Engagements in griechische Staatsanleihen abgeschrieben. Andere deutsche Geldhäuser betonten, dass sie diese Verluste ohne Staatshilfe bewältigen können. Insgesamt war eine große Erleichterung an den Märkten spürbar: Der Dax legte um fünf Prozent zu, Bankentitel gewannen sogar zweistellig. Doch vorbei ist die Euro-Krise nach dem Schuldenschnitt noch lange nicht.

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