Es hätte alles so schön sein können: Nach langen Diskussionen um eine Lösung für das hoch verschuldete Griechenland einigten sich die Politiker auf einen Schuldenschnitt von 50 Prozent. Und auch die davon finanziell stark betroffenen Banken signalisierten mehrheitlich ihre Zustimmung. Die Märkte zeigten sich erfreut, die Börsenkurse kletterten.

Doch dann kam Georgios Papandreou. Der griechische Premierminister überraschte mit der Aussage, sein Volk abstimmen lassen zu wollen. Worum es in einem solchen Referendum überhaupt gehen soll, blieb nicht nur im Detail bislang noch völlig unklar. Vermutlich werden die Sparpakete ein Thema sein. Doch der Aufschrei war trotzdem heftig.

Ökonomen erwarten beim einem „Nein“ des griechischen Volkes bereits den Untergang des Abendlandes, sprich der Euro-Währungsunion. Die kurz zuvor noch kräftig erholten Börsenkurse drehten sofort wieder in Richtung Keller. Doch es gibt inzwischen auch viele Meinungen, die das für Dezember geplante griechische Referendum befürworten.

Schließlich wurden die Menschen in diesem Land bislang noch gar nicht gefragt. Und wer kann schon vorhersagen, wie sie reagieren werden. Die Erfahrung aus anderen Ländern zeigt, dass der Sinn von Sparmaßnahmen vom Volk meist besser nachvollzogen wird als von den Politikern gedacht. Und jüngste Umfragen ergaben bereits, dass mehr als zwei Drittel der Griechen den Euro behalten wollen.

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