Europa taumelt durch die Schuldenkrise. Besonders die Lage in Griechenland spitzt sich immer weiter zu. Die verantwortlichen Politiker machen dabei einen hilflosen Eindruck, niemand wagt einen großen Schritt. Das Bild einer Feuerwehr, die einen Großbrand mit kleinen Wassereimern zu löschen versucht, drängt sich auf. Auch wenn die Börse noch still hält – die Lage ist angespannt.

Doch nun taucht offenbar ein Retter auf, von dem man es nicht unbedingt erwartet hätte. Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao hat bei seinem Deutschland-Besuch Hilfe angekündigt. China möchte europäische Staatsanleihen kaufen und könnte dadurch angeschlagene Länder wie Griechenland oder Spanien stützen.

Geld genug ist vorhanden, denn die Chinesen sitzen mittlerweile auf Währungsreserven von rund drei Billionen Dollar. Gleichzeitig ist der Yuan weiterhin unterbewertet. Doch das größte Land der Welt hat Interesse an einem starken Euro und einer stabilen Wirtschaft in Europa, zu dessen Ländern die Handelsbeziehungen beständig wachsen.

Der Preis für Chinas Hilfe könnte allerdings sehr hoch sein, denn Wen verlangt „Respekt für das politische System“ seines Landes – eine klare Antwort auf die Kritiker der massiven Menschenrechtsverletzungen in der Volksrepublik. Fraglich, ob sich Europa unter diesen Bedingungen in finanzielle und politische Abhängigkeit Chinas begeben sollte – oder ob den Politikern nicht doch noch eine bessere Lösung einfällt.

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