13.05.2012 – „Sparen oder raus“ – der Appell von Finanzminister Wolfgang Schäuble an Griechenland trifft offenbar die Mehrheitsmeinung der Deutschen. Zum Schutz des Euro wünschen sich mehr als 70 Prozent, dass die Hellenen die Gemeinschaftswährung verlassen. Rund 60 Prozent werten das Signal gegen die strikte Sparpolitik nach den Wahlen in Griechenland und Frankreich als ernsthafte Bedrohung für den Euro. Das ergab eine Online-Umfrage von Toluna und Thöring Heer & Partner.

Die Bundesbürger sind jedoch mehrheitlich der Auffassung, dass es mit Haushaltsdisziplin alleine nicht getan ist. Der strikte Sparkurs sollte um eine Strategie für Wachstum und Arbeitsplätze ergänzt werden – davon ist jeder zweite Befragte überzeugt. Nur eine Minderheit meint, sparen alleine sei das Erfolgsrezept (25 Prozent).

Trotz aller Sparzwänge zeigen viele Deutsche durchaus Verständnis für die Wut der Griechen. Ein Teil der Befragten räumt ein, die Einhaltung der Sparverträge sei für die Bürger nicht länger zumutbar. Zum Zahlmeister für die Griechen wollen die Befragten jedoch nicht werden: Weniger als 30 Prozent sind der Meinung, alle Euro-Staaten sollten für die Schulden der Mitglieder mit schwachen Haushalten einstehen. Stattdessen sprechen sich rund 70 Prozent dafür aus, dass Griechenland das Spardiktat beendet, aus der Eurozone austritt und in eine geordnete Insolvenz geht.

Quelle: Toluna, FinanzBusiness

Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

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