Griechenland hat nur einen geringen wirtschaftlichen Anteil an der Euro-Zone, die hohe Verschuldung des Staates bestimmt aber seit Monaten die Diskussion um die Zukunft der Gemeinschaftswährung. Zwar fährt die griechische Regierung mittlerweile einen harten Sparkurs, doch fehlt es offenbar vielen an Geduld, hier auf Erfolge zu warten. Erste Politiker fordern den Ausstieg des Landes aus dem Euro.

Eine Rückkehr zur alten Währung Drachme hält der Ökonom Peter Bofinger für keine gute Idee: „Einen Ausstieg Griechenlands sollte man vermeiden, denn das könnte zu einer Kettenreaktion führen“, so das Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung vor dem Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten.

Die Griechen könnten dann zwar ihre Währung kräftig abwerten, doch die Risiken wären zu groß: Probleme könnten bei der technischen Umsetzung und bei der Stabilisierung von Banken auftreten, zudem würde eine weitreichende Kapitalflucht einsetzen. Fraglich wäre auch, ob die Schulden Griechenlands dann in Euro bestehen bleiben oder in Drachme umgerechnet werden sollten.

Stattdessen wäre eine Umschuldung Griechenlands für Bofinger die bessere Lösung: „Die Politik muss Mut zu einer großen Lösung haben und sich aus der Umklammerung der Märkte befreien.“ Dazu zählen Konzepte, welche Verschuldung für jedes Land tragbar sei, die Möglichkeit einheitlicher Euro-Bonds und auch ein höheres Maß an Solidarität. Das Fazit des Wirtschaftweisen: „Um die Krise zu bewältigen, muss die Währungsunion endlich als Einheit auftreten.“

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