Den Griechenland-Schock hatte Europa gerade halbwegs überwunden. Nun hat es auch Spanien erwischt. Wie von vielen Experten bereits erwartet, hat die erste der drei großen Ratingagenturen das stark verschuldete Land herabgestuft. Die Kreditwürdigkeit Spaniens habe gelitten, doch die Stabilität in der viertgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone sei nicht gefährdet, teilt die Agentur Fitch am Freitagabend mit.

Mitauslöser dieser Herabstufung waren ausgerechnet die rigorosen Sparpläne der spanischen Regierung. Zweistellige Milliardenbeträge sollen bis zum nächsten Jahr eingespart werden. Unter anderem werden die Bezüge von Beamten um fünf Prozent gemindert. Laut Fitch wurden die Wachstumsaussichten für Spanien dadurch deutlich geschwächt. Größtes Problem neben der Verschuldung bleibt zudem die hohe Arbeitslosenquote von 20 Prozent.

Die Märkte haben zunächst nur mit leicht negativen Auswirkungen reagiert. Es wird offenbar abgewartet, zu welchem Urteil die weiteren Ratingagenturen bezüglich der Lage in Spanien kommen werden. Entscheidend dürfte jedoch sein, wie konsequent Sparanstrengungen in anderen europäischen Ländern umgesetzt werden. Italien vermeldete hier bereits spektakuläre Maßnahmen: Die Luxusyachten mutmaßlicher Steuersünder wurden beschlagnahmt, dabei wurde auch vor prominenten Namen nicht Halt gemacht.

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