Im Schatten der dramatischen Ereignisse in Japan und Nordafrika weitet sich die Euro-Krise aus. Nach Irland und Griechenland hat nun auch Portugal trotz anfänglichem Zögern finanzielle Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Galten bislang neben Irland vor allem die südeuropäischen Länder als Sorgenkinder, bereitet plötzlich auch ein Staat in Mitteleuropa Probleme.

Belgien hat so hohe Schulden angehäuft, dass sich mittlerweile vermehrt Bedenken über die Kreditwürdigkeit des Landes verbreiten. Neben dem Schuldenstand bergen auch die Fälligkeiten der Staatsanleihen und die Abhängigkeit von ausländischem Kapital hohe Kreditrisiken, hieß es kürzlich in einer in den Medien verbreiteten Analyse des Internationalen Währungsfonds.

Derzeit ist Belgiens Gesamtverschuldung etwa so hoch wie das Bruttoinlandsprodukt – das ist der dritthöchste Wert in der Euro-Zone. Und es gibt wenig Aussicht auf Besserung, denn seit fast einem Jahr ist Belgien nun schon ohne Regierung. Damit hält das kleine Land, das unter einem starken wirtschaftlichen Nord-Süd-Gefälle leidet, einen negativen Weltrekord, den man eigentlich nicht in Europa vermutet hätte.

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